Datensicherheit umfasst Praktiken, Strategien, Verfahren und Schadensbegrenzungstechniken, die sensible Informationen vor Angreifern schützen sollen.

Jedes Unternehmen, das persönliche Informationen und Finanzdaten verarbeitet und speichert, ist ein potenzielles Angriffsziel und trägt deshalb Verantwortung, sensible Daten – insbesondere Kundendaten – vor Angriffen zu schützen.

Eingeschlossen sollten Sie jedes Gerät, auf dem personenbezogene Daten gespeichert sind, einschließlich Server, Endbenutzergeräte, Desktops und Netzwerkspeicher.

Warum ist Datensicherheit wichtig?

Datensicherheit ist für Einzelpersonen, Unternehmen und staatliche Stellen gleichermaßen wichtig. Als Überbegriff für viele verschiedene Arbeitsbereiche handelt es sich dabei um einen Kern an Systemen und Strategien zum Schutz sensibler Informationen vor Cyberangriffen und Sicherheitsverletzungen, die häufig zu unbefugtem Zugriff, Diebstahl oder Beschädigung von Daten führen.

In der Folge tragen diese Maßnahmen dazu bei, verheerende finanzielle Verluste, Reputationsschäden, Vertrauensverlust auf Seiten der Verbraucher und eine Abwertung der Marke zu verhindern.

Viele Organisationen speichern eine Vielzahl an personenbezogenen Daten für jeden Kunden. Dazu gehören Finanzdaten, vollständige Namen, Adressen, Sozialversicherungsnummern und Kreditkarteninformationen. Wenn diese Daten gestohlen werden, kann das für alle Beteiligten katastrophale Folgen haben:

Unternehmen sind für solche Datenverletzungen häufig haftbar und müssen sich vor Gericht verantworten, was sich als kostspielig erweisen kann – Anwaltskosten und Entschädigungszahlungen können schnell in die Millionenhöhe gehen. Angesichts zunehmender Cyberbedrohungen wie Malware, Ransomware und Phishing schützen Datensicherheitsmaßnahmen Unternehmen also vor diesen Risiken.

Datensicherheit gewährleistet darüber hinaus die Einhaltung von Datenschutz- und Sicherheitsvorschriften wie der DSGVO, HIPAA und dem PCI-DSS. Damit vermeidet sie Verstöße gegen Compliance-Standards und damit verbundene Geldbußen.

Datensicherheit schützt jedoch nicht nur Kundendaten – auch unternehmenseigene Vermögenswerte wie Finanzunterlagen, Geschäftsgeheimnisse, geistiges Eigentum und andere sensible Unternehmensdaten bleiben durch angemessene Datensicherheitsmaßnahmen geschützt.

Arten von Datensicherheitsmaßnahmen

Administratoren haben meist ihre eigenen Maßnahmen zum Schutz von Daten; die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften erfordert jedoch die Implementierung bestimmter, standardisierter Datensicherheitstechnologien.

Für einen vollständigen Schutz von Daten müssen diese Technologien auch präzise konfiguriert werden. Der erste Schritt besteht darin, die für Ihr Unternehmen effektivste Datensicherheitstechnologie zu finden.

Technologien, die häufig für Datensicherheit zum Einsatz kommen, sind:

  • Verschlüsselung: Sensible Daten sollten überall dort verschlüsselt werden, wo sie gespeichert sind, sei es in der Cloud, auf lokalen Gerätefestplatten oder in einer Datenbank. Auch Daten, die über ein Netzwerk (dazu gehört das Internet) übertragen werden, sollten verschlüsselt sein. Kryptografisch unsichere Verschlüsselungsalgorithmen reichen für einen effektiven Schutz von Daten nicht aus. Stattdessen braucht es aktuelle, kryptografisch sichere Algorithmen, andernfalls sind die Daten anfällig für Wörterbuchangriffe.
  • Datenmaskierung: Nur autorisierte Nutzer sollten in der Lage sein, vollständige Finanzdetails sowie per E-Mail oder über eine Website gesendete Informationen einzusehen. Solche Inhalte sollten niemals Details enthalten, die ein Angreifer für Phishing oder Social Engineering nutzen könnte. Beispielsweise sollten Kundendienstmitarbeiter nur die letzten vier Ziffern der Kreditkarte eines Kunden einsehen können, um sie zu überprüfen, nicht die gesamte Nummer.
  • Archivierte und gelöschte Informationen: Zum Archivieren sollten Administratoren einen hochsicheren Bereich des Speichers verwenden, wo es außerdem möglich ist, Datensätze während einer Prüfung oder forensischen Untersuchung zu überprüfen. Aufgrund des hohen Sicherheitsniveaus werden Finanzinformationen und personenbezogene Daten in der Regel archiviert. Denn um Vorschriften wie die DSGVO einzuhalten, müssen Unternehmen über Prozesse verfügen, die es ihren Kunden ermöglichen, ihre Daten zu löschen.
  • Backups und Datenresilienz: Sollte das Unternehmen von einem Datenverstoß oder einer Datenbeschädigung betroffen sein, können Backups alle verlorenen Informationen wiederherstellen. Backups machen ein Unternehmen resilient gegen Datenverlust und minimieren Ausfallzeiten. Sie sind der Schlüssel zu Notfallwiederherstellung, Geschäftskontinuität und Compliance.
  • Authentifizierung und Autorisierung: Diese Prozesse stellen sicher, dass nur bestimmte Nutzer auf Datensätze zugreifen können. Authentifizierung bedeutet Identitätsnachweis durch Passwörter, Biometrie oder Multifaktor-Authentifizierung. Die Autorisierung prüft als zweiten Schritt, ob der Nutzer über die entsprechenden Berechtigungen verfügt, um auf bestimmte Daten zuzugreifen und mit ihnen zu interagieren. Dabei gilt das Prinzip, dass nur so viele Berechtigungen vergeben werden, wie nötig. Auch eine rollenbasierte Zugriffskontrolle kommt häufig zum Einsatz.
  • Hardwarebasierte Sicherheit: Sicherheitsfunktionen auf Hardwareebene können Anomalien auf der Anwendungsebene erkennen und Bedrohungen eindämmen, bevor sie Ihr System erreichen. Dabei werden alle Daten verschlüsselt und erst während der Nutzung entschlüsselt. Die Daten bleiben auch dann sicher, wenn eine Bedrohung in das Betriebssystem, den Hypervisor oder die Firmware eindringt.

Standards und Compliance

Die meisten Organisationen sammeln Daten über ihre Kunden. Regierungsbehörden überwachen wiederum die Art und Weise, wie diese Organisationen Verbraucherinformationen sammeln, speichern und sichern. Einige Organisationen müssen mehr als einen Compliance-Standard einhalten und könnten bei Verstößen mit einer Geldstrafe in Millionenhöhe rechnen.

Beispielsweise würde eine Organisation, die medizinische und finanzielle Aufzeichnungen deutscher Verbraucher speichert, für den Schutz von Finanzdaten dem PCI-DSS unterliegen und gleichzeitig für Gesundheitsdaten dem Patientendaten-Schutz-Gesetz (PDSG). Für Organisationen, die Daten von Personen in der Europäischen Union (EU) speichern, gilt die DSGVO.

Es liegt in der Verantwortung der Organisation, zu bestimmen, welche Vorschriften sich auf ihre eigene Datenspeicherung auswirken. Hier sind einige Compliance-Standards, die bei der Festlegung der Datensicherheitsanforderungen überprüft werden sollten:

  • PCI-DSS: Payment Card Industry Data Security Standard (international)
  • DSGVO: Datenschutz-Grundverordnung (EU)
  • PDSG: Patientendaten-Schutz-Gesetz (Deutschland)
  • HIPAA: Health Insurance Portability and Accountability Act (USA)
  • FISMA: Federal Information Security Management Act (USA)
  • SOX: Sarbanes-Oxley Act (USA)

Best Practices

Strategien zum Schutz von Daten hängen davon ab, welche Infrastruktur das Unternehmen besitzt und um welche Art von Verbraucherdaten es sich handelt. Cybersicherheitsexperten haben jedoch Standards entwickelt, die Organisationen Orientierung bieten.

Die folgenden Datensicherheitsstrategien sollten unabhängig von der Unternehmensgröße oder der Art der gespeicherten Informationen angewendet werden:

  • Antivirenprogramme sollten auf allen Geräten installiert sein. Antivirenanwendungen sind die erste Verteidigungslinie gegen weit verbreitete Angriffe.
  • Halten Sie immer Backups bereit. Sicherungen lassen sich automatisieren; stellen Sie jedoch sicher, dass alle sensiblen Daten und Logs in den Sicherungsdateien enthalten sind und sich an einem sicheren Ort befinden.
  • Setzen Sie das Prinzip „Nur so viele Berechtigungen wie nötig“ um. Benutzer sollten nur Zugriff auf Daten haben, die sie zur Erfüllung ihrer Aufgaben benötigen. Mithilfe rollenbasierter Berechtigungen können Administratoren neue Nutzerkonten schnell aktivieren und deaktivieren und Benutzerzugriffsrechte identifizieren.
  • Führen Sie regelmäßig Risikobewertungen durch. Eine Risikobewertung ermittelt physische und virtuelle Infrastrukturen, die potenzielle Angriffsziele sind. Den Ressourcen mit dem höchsten Risiko kann dann bei der Planung von Cybersicherheitsmaßnahmen höhere Priorität eingeräumt werden.
  • Überprüfen Sie Ihre Cybersicherheitsregeln jährlich. Alle Verfahren zur Notfallwiederherstellung und Cybersicherheit sollten jährlich überprüft werden, um sicherzustellen, dass sie neu hinzugefügte Netzwerkinfrastruktur vollständig abdecken und über die effizientesten Abwehrmaßnahmen verfügen.
  • Informieren Sie Ihre Nutzer über die Bedeutung von Cybersicherheit und Datenschutz. Schulungsprogramme zum Thema Sicherheitsbewusstsein sind eine hervorragende Möglichkeit, Nutzer über Phishing, Malware und häufig vorkommende Angriffe aufzuklären. Informierte Benutzer erkennen schädliche Inhalte besser und melden sie.
  • Testen Sie Ihr(e) Datensicherheitssystem(e): Ein Stresstest Ihrer Datensicherheits- und Wiederherstellungssysteme ist unerlässlich, um Schwachstellen zu identifizieren und potenziellen Datenverlust und damit verbundene Folgeschäden zu verhindern. Lassen Sie ein internes Team oder externe Cybersicherheitsexperten Ihre Systeme testen und sicherstellen, dass sie den Spezifikationen entsprechen.

Datensicherheitslösungen

Eine robuste Datensicherheit lässt sich ohne qualifizierte Experten nur schwer implementieren. Es ist deshalb nicht ungewöhnlich, dass Unternehmen ihre Datensicherheit an einen Managed Service Provider (MSP) auslagern oder Cloud-Lösungen nutzen.

Dafür gibt es folgende Standard-Lösungen:

  • Datensicherheit in der Cloud: Cloud-Anbieter bieten verschiedene Sicherheitsanwendungen und Infrastruktur zur Überwachung des Datenzugriffs, zur Warnung von Administratoren bei verdächtigen Zugriffsanfragen, zur Implementierung der Benutzeridentitätsverwaltung und zum Schutz von Daten vor Angreifern.
  • Verschlüsselung: Die Verschlüsselung ruhender und übertragener Daten schützt Informationen bei der Übertragung durch das Internet.
  • Hardware-Sicherheitsmodule (HSM): HSMs schützen u.a. hochsensible Daten wie private Schlüssel und digitale Signaturen. Sie sind normalerweise ein externes Hardwaregerät, das an einen Server oder ein Netzwerkgerät angeschlossen ist.
  • Schlüsselverwaltung: Die Offenlegung privater Schlüssel birgt das Risiko einer schwerwiegenden Datenverletzung für das gesamte Unternehmen. Die Schlüsselverwaltung schützt diese kryptografischen Komponenten.
  • Sichere Zahlungsabwicklung: Unternehmen, die mit Finanzkonten von Nutzern arbeiten und Händlertransaktionen abwickeln, benötigen eine angemessene Datensicherheit, um diese Daten bei der Übertragung über das Netzwerk und bei der Speicherung zu schützen.
  • Big-Data-Sicherheit: Große Mengen unstrukturierter Daten sind zwar wertvoll für die Analyse, müssen aber vor Angreifern geschützt werden, die mithilfe dieser Daten Angriffe vorbereiten.
  • Mobile Sicherheit: Mobile Apps stellen eine Verbindung zu APIs her und verarbeiten Nutzerdaten. Diese Endpunkte müssen geschützt werden, einschließlich der Geräte, auf denen die Daten gespeichert sind, und der Kommunikation zwischen der mobilen App und der API.
  • Webbrowser-Sicherheit: Nutzer, die auf das Internet zugreifen, stellen ein höheres Risiko für das Unternehmen dar. Der Einsatz geeigneter Browserkonfigurationen und Inhaltsfilter schützt das lokale Gerät und die Organisation vor webbasierten Angriffen.
  • E-Mail-Sicherheit: Das Herausfiltern von E-Mails mit schädlichen Links oder Anhängen ist unerlässlich, um Phishing-Angriffe zu verhindern. Administratoren können E-Mails unter Quarantäne stellen, um Fehlalarme zu vermeiden, und Nachrichten zuerst überprüfen, bevor sie – ggf. mit einer Kennzeichnung – an den Posteingang des Nutzers gesendet werden.

Aktuelle Trends

Die Datensicherheit sowohl von KMU als auch größeren Unternehmen wird von aktuellen Entwicklungen auf Makroebene beeinflusst. Von Remote- und Hybridarbeit bis hin zu cloudbasierter Speicherung – die Dynamik der heutigen digitalen Wirtschaft wirkt sich in verschiedener Hinsicht auf die Anforderungen an Datensicherheit aus.

  • Künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen (ML): KI und ML können die Cybersicherheit erhöhen, indem sie Bedrohungen in Echtzeit identifizieren und verhindern sowie Sicherheitsprozesse automatisieren. Sie verbessern außerdem die Datenanalyse zur Identifizierung von Risiken und Schwachstellen.
  • Ransomware-Angriffe: Die Zunahme von Ransomware-Angriffen hat Unternehmen dazu veranlasst, der Backup- und Disaster-Recovery-Planung Priorität einzuräumen, robuste Zugriffskontrollen und Authentifizierungsmethoden zu implementieren und Mitarbeiter darin zu schulen, Bedrohungen zu erkennen und zu verhindern.
  • Internet der Dinge (IoT): Da IoT und „intelligente“ Geräte immer häufiger vorkommen, benötigen Unternehmen, die diese Technologien herstellen, unüberwindbare Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz vor potenziellen Angriffen. Dazu gehören Geräteauthentifizierung und Verschlüsselung von Daten während der Übertragung und im Ruhezustand.
  • Cloud-Dienste und Cloud-Sicherheit: Da cloudbasierte Datenspeicherung weiterhin die bevorzugte Methode zum Speichern und Zugreifen auf Daten ist, besteht ein erhöhter Bedarf an Cloud-Sicherheitsmaßnahmen. Dazu gehört die Kombination von Cybersicherheitsprotokollen wie Datenverschlüsselung, Multifaktor-Authentifizierung, Zugriffsverwaltungsbarrieren und Backups, um optimale Sicherheit zu gewährleisten.
  • Geschäftskontinuitäts- und Notfallwiederherstellungsplan: Die Entwicklung eines strategischen Kontinuitäts- und Notfallwiederherstellungsplans ist von entscheidender Bedeutung, um sicherzustellen, dass sich ein Unternehmen schnell von Cyberangriffen oder anderen katastrophalen Vorfällen erholen kann. Dazu gehören regelmäßige Backups, die externe Speicherung kritischer Daten und das Testen von Wiederherstellungsverfahren, um sicherzustellen, dass sie effektiv sind.